Presse
Medienmitteilung 29.11.2017

Verpasste Chance des Ständerats beim Blutspendeverbot für homosexuelle Männer

Nachdem der Nationalrat im Mai beschlossen hat, die Ausschlusskriterien für homosexuelle Männer bei der Blutspende aufzuheben, hat heute der Ständerat die Motion abgelehnt. Die Jungfreisinnigen Schweiz sind enttäuscht über diesen Entscheid. Es wäre wichtig, dass bei der Blutspende nicht die sexuelle Orientierung massgebend ist, sondern das Risikoverhalten der jeweiligen Personen.

 Der Ständerat hat heute leider die Motion beerdigt, welche die Ausschlusskriterien für Homosexuelle Männer für die Blutspende aufheben wollte. Im Mai hat der Nationalrat dieser Motion zugestimmt. Es ist wichtig, dass die genügende Versorgung der Bevölkerung durch Blutspenden sichergestellt ist. Aufgrund immer wieder auftretenden Versorgungsengpässen macht es aus heutiger Sicht keinen Sinn mehr, dass homosexuelle Männer generell von der Blutspende ausgeschlossen werden.

Männer, die Geschlechtsverkehr mit Männern haben, gehören aufgrund der erhöhten Gefahr von Infektionskrankheiten aktuell zu einer Risikogruppe und sind daher von der Blutspende ausgeschlossen. Für Andri Silberschmidt, Präsident der Jungfreisinnigen Schweiz, ist klar: „Die Ausschlusskriterien für die Blutspende sollen sich am generellen Risikoverhalten der einzelnen Personen und nicht an der blossen Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe orientieren.“

Die Jungfreisinnigen Schweiz werden sich auch in Zukunft dafür einsetzen, dass geeignetere Alternativen zu einem Ausschluss gefunden werden. Dies könnten etwa wirksame Testmethoden für Blutspenden oder eine genaue Befragung des Spenders zu riskantem Sexualverhalten sein.

Weitere Informationen
Andri Silberschmidt, Präsident Jungfreisinnige Schweiz, 079 367 58 31
Maja Freiermuth, Generalsekretärin Jungfreisinnige Schweiz, 079 695 55 19