Presse
Medienmitteilung 02.03.2011

Buchpreise: Mit oder ohne Zwang für den Internethandel – die Preisbindung ist keine Option

2. März 2011

Am 2.3. behandelt der Ständerat die Buchpreisbindung. Die Wirtschaftskommission des Ständerats ist für eine Buchpreisbindung, sofern der Internethandel ausgenommen ist. Die Entscheidung zeigt auf, wie skurril die Diskussion ist: die Händler, die in den Geschäften Bücher anbieten, wären an vorgegebene Preise gebunden. Wer auf dem Internet Bücher vertreibt, wäre dies nicht. Die Jungfreisinnigen halten daran fest, dass mit oder ohne online-Handel die Buchpreisbindung ein sinnloses und veraltetes Instrument ist.

Wer Bücher im Geschäft verkauft, hätte fixe Preise und wer über Internet verkauft, der hätte diese nicht: Das macht keinen Sinn. Selbst wenn fixe Preise für alle gelten würden, könnte jeder Konsument im Internet über ausländische Versandhändler dieselben Bücher zum günstigeren Preis bestellen.

Die ursprüngliche Idee der Buchpreisbindung war es, die kleineren Buchhandlungen sowie die Buchlandschaft Schweiz zu schützen. Die Befürworter verkennen jedoch völlig, dass der Kampf auf dem Buchmarkt in Zukunft nicht zwischen den Grosshändlern und kleinen Buchhandlungen stattfindet. Mit einem Klick ist heute ein e-book gekauft. Anbieter wie Amazon und weitere Internetbuchhändler aus dem Ausland, das ist die Konkurrenz der Buchhändler! Ein starres Korsett schützt hier nicht. Im Gegenteil: Dem Schweizer Buchhandel wird ein unfairer Wettbewerbsnachteil aufgezwungen.

Dazu kommt, dass es fraglich ist, eine Industrie -am Ende zu Ungunsten der Konsumenten – zu schützen. Strukturerhaltungspolitik, wie sie jetzt mit der Wiedereinführung der Buchpreisbindung betrieben wird, schadet schlussendlich dem Konsumenten und ist langfristig nutzlos. Vor einigen Jahrzehnten wäre die Textilindustrie ebenfalls nicht mit einer  Stoffpreisbindung gerettet worden. Die Jungfreisinnigen hoffen, dass die

Buchpreisbindung abgelehnt wird und überlegen sich weiterhin, bei Aussicht auf Erfolg dieses Vorhabens das Referendum zu ergreifen.

Contacts

Brenda Mäder, Präsidentin jungfreisinnige, 078 879 54 74

Philippe Nantermod, Vice-président des jeunes libéraux-radicaux, 076 584 34 22

Daniel Consuegra, Vizepräsident  jungfreisinnige, 079 563 06 53