1. Mai: Kein „schöntrinken“ der AHVplus-Initiative
Die diesjährigen Feierlichkeiten zum 1. Mai werden dazu missbraucht, die AHVplus Initiative zu vermarkten. Inhalt der Initiative ist es, die AHV-Auszahlungen um 10% zu erhöhen. Dieses Vorhaben ist ein Frontalangriff auf die junge Generation und eine Schwächung des 3-Säulen-Systems. Die jetzt schon defizitäre AHV hätte mit einer weiteren Belastung in Milliardenhöhe zu kämpfen. Statt während den Feierlichkeiten die Initiative „schönzutrinken“, sollte vielmehr ein offener und ehrlicher Dialog über deren Folgen geführt werden. Die Jungfreisinnigen fordern, die Altersvorsorge und insbesondere die erste Säule langfristig finanziell zu sichern und gerechter auszugestalten.
Die AHV hat aufgrund des demografischen Wandels – immer mehr Rentnerinnen und Rentner im Verhältnis zur aktiven Bevölkerung – ein strukturelles Problem, das sich in den nächsten Jahren weiter zuspitzen wird. Reformen sind dringend notwendig, um die Altersvorsorge auch für die kommenden Generationen zu erhalten. Augenmerk muss aber auf dem liegen, was die meisten Kopfschmerzen verursacht – und das ist die Finanzierungsseite. Ohne Reform wird die AHV im Jahr 2030 ein Defizit von über 7,5 Milliarden Franken pro Jahr ausweisen. Mit der AHVplus-Initiative würde sich dieses Defizit auf 13 Milliarden Franken erhöhen.
Es gilt daher, eine nachhaltige Finanzierung der Sozialwerke sicherzustellen. Hierbei sollen sich sämtliche Generationen beteiligen. Die durchschnittliche Restlebenserwartung eines 65-jährigen Mannes betrug 1948, zum Zeitpunkt, als die AHV eingeführt wurde, 12,4 Jahre (heute 19,2 Jahre); die Restlebenserwartung einer Frau nahm von 14.0 auf 22.2 Jahre zu. Die Restlebenserwartung ab Alter 65 hat sich in den letzten 65 Jahren also fast verdoppelt. Die zunehmende Überalterung der Schweizer Bevölkerung verstärkt diese Problematik.
Die Jungfreisinnigen fordern deshalb sofortige Massnahmen zur Sicherung der AHV:
- Gleiches Rentenalter für Mann und Frau
- Die Implementierung einer automatischen Schuldenbremse: Wenn das Parlament nach einem negativen Jahresergebnis innert nützlicher Frist keine Massnahmen dagegen ergreift, wird das Rentenalter jährlich um einen Monat pro Jahr angehoben, bis das das Ergebnis wieder ausgeglichen ist.
- Keine Steuererhöhungen zur Querfinanzierung des defizitären Umlagesystems
- Keine Rentenerhöhungen zu Lasten der arbeitenden Bevölkerung
- Langfristige Stärkung des Kapitaldeckungsverfahrens in der zweiten Säule
Mehr Freiheit. Weniger Staat.
Ihre Kontakte:
Andri Silberschmidt, Präsident Jungfreisinnige Schweiz, 079 367 58 31
Thomas Juch, Vorstandsmitglied Jungfreisinnige Schweiz, 077 416 68 02